Fachaufsätze

Heft 5 / 2008:  GIS und Geodateninfrastruktur

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  • Martin Lenk
    Initiative GDI-DE - für die übergreifende Bereitstellung von Geodaten
    Der technische Fortschritt im Geoinformationswesen bietet in Kombination mit dem Internet viele Vorteile. So können Geodaten, die gestern noch manuell aus Datenbanken und GIS-Systemen auf Datenträger kopiert und konvertiert wurden, morgen automatisiert über das Internet bereit gestellt werden. Die Vorteile lassen sich allerdings nur erzielen, wenn entsprechende organisatorische und technische Vereinbarungen zwischen allen Beteiligten getroffen werden. In Deutschland wird dies auf der Grundlage politischer Beschlüsse im Rahmen der Geodateninfrastruktur-Deutschland (GDI-DE) als integrierter Bestandteil des E-Government vollzogen. Seit deren Einrichtung im Jahr 2005 wurde u.a. das Architekturkonzept GDI-DE V1.0 gemeinschaftlich unter Beteiligung von Bund, Ländern und Kommunalen Spitzenverbänden erarbeitet und verabschiedet. Die praktisch verwertbaren Empfehlungen dieses Konzepts stellen unter Berücksichtigung des Stands der Technik ein Höchstmaß an Interoperabilität bei der verwaltungs- und grenzübergreifenden Bereitstellung von Geodaten sicher. Die GDI-DE schafft darüber hinaus die Voraussetzung, die Verpflichtung der EU-Rahmenrichtlinie INSPIRE in Deutschland zu erfüllen.

 

  • Robert Ludwig und Robert Roschlaub
    Aufbau einer Geodateninfrastruktur in Bayern (GDI-BY) Fortsetzung des Artikels in Ausgabe 6/2007

    Der Ausbau bestehender Ansätze der bayerischen Geodateninfrastruktur ist die Grundvoraussetzung zur ope­rativen Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie. Hierzu schafft das Bayerische Geodateninfrastrukturgesetz den gesetz­lichen Rahmen auf Landesebene. Die Geodateninfrastruktur in Bayern ist als Bestandteil der nationalen Geodateninfrastruktur ein wesentlicher Beitrag zum eGovernment. Im Vordergrund steht die Bereitstellung digital vorliegender Geodaten der öffentlichen Verwaltung. Die Geodaten sind auf der Grundlage der Basisinformationen der Vermessungsverwaltung internetbasiert über Geodatendienste in einem Geoportal bereitzustellen. Modell­projekte, von denen zwei Beispiele erläutert werden, bereiten dies vor.

     

  • Markus Seifert
    Normung im Bereich GIS

    Die Standardisierung im Bereich GIS hat sich in den letzten Jahren von einer Nischendisziplin zum Dreh- und Angelpunkt bei der Realisierung einer Geodateninfrastruktur gewandelt. Dieser Beitrag skizziert die Anforderungen an die Standardisierung von Daten und Diensten, um die angestrebte Interoperabilität  der Geoinformationssysteme zu ermöglichen. Ferner wird auf die europäische Richtlinie zum Aufbau einer Geodateninfrastruktur in Europa eingegangen und ein Ausblick auf mögliche virtuelle Institutionen durch die konsequente Anwendung von GIS-Standards gegeben.

 

  • Siegmar Liebig
    GDI - Projekt VBORIS

    Bodenrichtwerte sind wesentliche Basisinformationen über Grundstückswerte für Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Bürger. Ziel des Projektes „Vernetztes Bodenrichtwertinformationssystem - VBORIS“ ist die Schaffung einer einheitlichen, GDI-konformen Bereitstellung von amtlichen Wertermittlungsinformationen der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte. Initiiert wurde das Projekt durch die Arbeitsgemeinschaft der Ver­messungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschlands (AdV). Durch eine bundesweit flächen­deckende und aktuelle Bereitstellung von Grundstücksmarktdaten im einheitlichen Duktus mit dem Qualitäts­siegel „amtlich“ wird eine größere Kundenorientierung erreicht. Gleichzeitig tragen die Gutachter­ausschüsse so zu einer verbesserten Grundstücksmarkttransparenz bei.

    Über das Gemeinschaftsportal der Länder www.gutachterausschuesse-online.de sind die länderspezifischen Portale verlinkt. Anfang 2009 werden Bodenrichtwerte aus insgesamt zehn Bundesländern über das Gemein­schafts­portal online abrufbar sein, davon wird die GDI-konforme Modellierung von sechs Ländern bereits Anfang 2009 umgesetzt sein.

    VBORIS ist als Projekt der GDI-Deutschland beschlossen worden. Zudem wird VBORIS durch Deutschland-ONLINE im Projekt Geodaten behandelt.

 

  • Steffen Platzschke
    3D-Stadtmodelle - Veredlung der amtlichen Geobasisdaten in Sachsen-Anhalt

    Das Landesamt für Vermessung und Geoinformation des Landes Sachsen-Anhalt (LVermGeo) als zentraler Geodienstleister entwickelt einen Weg, aus den vorhandenen Geobasisdaten des Geobasisinformationssystems Daten so abzuleiten und diese so zu ergänzen, dass 3D-Stadtmodelle realisierbar sind. Hauptaugenmerk legt das LVermGeo dabei auf eine möglichst schnelle landesweite Verfügbarkeit und die Realisierung der  Fortführung, um eine hohe Aktualität und Amtlichkeit zu gewährleisten.

 

  • Reinhard Gottwald und Thomas Knabl
    CCEM-Retrofit - 3D-Messtechnik bei der energieeffizienten Sanierung von Altbauten

    In Zeiten der Energieverknappung und des -preisanstiegs wird versucht, das Energiesparpotenzial vermehrt auszuloten. Das CCEM-Retrofit Projekt versucht dies im Gebäudesektor, welchem ein sehr grosses Energiesparpotenzial zugeschrieben wird. Um diese Möglichkeiten auszuschöpfen, wird unter anderem die Gebäudehülle von Altbauten mit vorgefertigten Elementen neu eingekleidet. Unumgänglich ist dabei die präzise sowie zuverlässige Erfassung und Bereitstellung von 3D-Planungsdaten. Hier setzt die Geomatik an, welche innerhalb des CCEM-Retrofit Projekts einen wichtigen Beitrag zur künftigen Energieeinsparung im Gebäudebereich leistet.

  • Hans-Joachim Linke und Sonja Lüsse
    Kulturlandschaftsentwicklung aufgrund von Nutzungsänderungen und Klimawandel

    Die Kulturlandschaft ist durch kollektive und individuelle Flächennutzung entstanden und entwickelt sich durch die sich verändernden Ansprüche an den Raum und seine Nutzung ständig weiter. Der Begriff Kulturlandschaft umfasst nicht nur Räume mit besonderen historischen, naturschutzfachlichen oder ästhetischen Qualitäten, sondern die gesamte durch menschliches Handeln veränderte Naturlandschaft.

    Der Mensch hat die Naturlandschaft jeweils so verändert, wie er dies zur bestmöglichen Befriedigung seiner insbesondere wirtschaftlichen Bedürfnisse konnte. Dabei entstanden unterschiedlichste Arten von Kulturlandschaften, mit eigenen Pflanzen- und Tierwelten. Durch geänderte Nutzungsansprüche des Menschen an die Kulturlandschaften, z. B. auch im Zuge veränderter Bewirtschaftungsformen, ändern sich auch die Kulturlandschaften laufend (Bild 1). Mit dem Klimawandel und der dadurch bedingten Veränderung in der Artenstruktur sowie der verstärkten Produktion nachwachsender Rohstoffe insbesondere im Bereich von Energiepflanzen sind hier zukünftig weitere Änderungen zu erwarten.

     

  • Wilhelm Söfker
    Aktuelle Rechtsprechung zum Baugesetzbuch - Fortsetzung von Heft 4/2008

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